10 Tage, 9 Orte, 1720km – Großstadt und pure Natur
Auf „Teil 1“ unserer Rundreise durch Dänemark haben wir vor allem die größten Städte des Landes – Kopenhagen und Aarhus – erlebt. Als wir von Aarhus abfuhren wussten wir aber noch nicht, dass das Beste noch vor uns liegt – die pure Natur! Auf dieser Reise ist mir nochmal bewusst geworden, dass ich die Natur der Großstadt auf jeden Fall vorziehe. Auch meinen bzw. unseren Lieblingsort unserer Rundreise findest Du definitiv in Teil 2 – also weiterlesen ;- ).
5. Ry im Seenhochland (Zwischenstop)
Strecke: Wir sind von Aarhus ca. eine halbe Stunde bis Ry gefahren. Dies ist eine Stadt, die im Herzen des Seenhochlands von Dänemark liegt.
Erleben: Leider hat es stark geregnet, als wir hier unseren Zwischenstop von nicht länger als einer Stunde eingelegt haben. Bei gutem Wetter lohnt es sich hierher einen Tagesausflug zu machen. Der Reiseführer (siehe: Eine Rundreise durch Dänemark – Teil 1) empfiehlt hierfür vor allem Kanufahrten, aber es sind auch Fahrradtouren oder Wanderungen wunderbar möglich. Wie auch immer lohnt sich von Ry wohl das Ziel Himmelbjerget (Himmelberg), von wo man eine schöne Aussicht über die Wälder und Seen haben muss.
6. Skagen
Strecke: Zuerst hat uns das Navi zurück nach Aarhus geführt und von da ging es über zwei Autobahnen und zum Schluss ganz viel Landstraße ca. drei Stunden bis nach Skagen.
Unterkunft: Hier haben wir in einer schicken Airbnb Unterkunft genächtigt. Und das Beste war: wir hatten einen privaten und auch noch kostenlosen Parkplatz direkt vor der Haustür. Was für ein Luxus! Die Unterkunft war ca. 10 Fahrminuten von der Innenstadt bzw. dem Dörfchen Skagen entfernt. Auch hier gab es an jeder Ecke kostenlose Parkplätze. Zum Strand in Gammel Skagen spazierten wir von der Unterkunft ca. 20 bis 30 Minuten.
Erleben: Am ersten Abend haben wir uns dann für diesen Spaziergang entschieden – einfach immer geradeaus. Gammel Skagen (Alt – Skagen) war früher ein Fischerdörfchen. Die Häuser sind alle gelb und sehen super süß aus. Viel hat das Dorf allerdings nicht zu bieten. Vergeblich suchten wir nach einem Restaurant und fuhren schließlich zum Essen nach Skagen rein. Der Strand in Gammel Skagen ist allerdings toll bzw. reicht er definitiv aus, um endlich wieder das Rauschen des Meeres zu hören und bis auf den weiten Horizont zu schauen. Am zweiten Abend haben wir uns hier auch einen wunderschönen Sonneuntergang angesehen.
Am nächsten Tag haben wir dann einen Ausflug in die Stadt Skagen gemacht. Von einem Turm, auf den wir für umgerechnet ca. 1 € steigen durften, hatten wir eine so wunderschöne Aussicht über Skagen mit seinen gelben Häusschen und roten Dächern bis hin zum Meer. Definitiv die schönste Aussicht auf der ganzen Reise. In Skagen gibt es ein paar kleine Geschäfte mit Krimskrams oder Klamotten und natürlich Museum. Am längsten haben wir uns wohl in dem Uhrengeschäft „Skagen Denmark“ aufgehalten. Schließlich habe ich mir dann auch in Skagen eine Uhr von Skagen gekauft ;- ). Übrigens waren wir hier an einem Sonntag unterwegs. Einige Geschäfte, unter anderem auch das Uhrengeschäft, haben Sonntags bis 16 Uhr geöffnet. Supermärkte haben sogar noch länger auf.
Den zweiten Teil des Tages haben wir in Grenen am Sandstrand verbracht. Hierher sind es nur wenige Fahrminuten von Skagen. Es gibt einen großen Parkplatz, der 13 DKK/Std. (1,74€) kostet. Auch hier ist die Bezahlung ausschließlich mit Kredit Karte möglich. Ebenfalls findest Du hier ein Restaurant mit Meerblick und einen Souvenirshop. Ein 30 – minütiger Spaziergang am Strand entlang führt dich schließlich zur Nordspitze Dänemarks, die in einem Sandstreifen von wenigen Metern Breite ausläuft. Hier treffen die Nord- und die Ostsee aufeinander. Dies kann man tatsächlich daran erkennen, dass die Wellen von links und rechts aus verschiedenen Richtungen kommen. Wir haben die Nord- und die Ostsee also tatsächlich zum selben Zeitpunkt berührt – dies war ziemlich beeindruckend! Wir haben uns allerdings nicht für den 30 – minütigen Spaziergang entschieden, um an den nördlichsten Punkt Dänemarks zu gelangen, sondern sind vom Parkplatz mit einem vom Traktor gezogenen Sandormen dort hingefahren. Für Hin- und Rückfahrt haben wir pro Person 30DKK (4,02€) gezahlt. Etwas mehr als der Reiseführer versprach. Unser Abendessen haben wir im „Cafe Knuth’s“ in Skagen genossen. Das Essen war super lecker und die Preise waren verhältnismäßig echt in Ordnung. Auch die Atmosphäre dort war super schön.
7. Rubjerg Kunde (Zwischenstop)
Strecke: Nach ca. einer Stunde Fahrt ausschließlich über lange Landstraßen, erreichten wir unseren Zwischenstop „Rubjerg Knude“.
Erleben: Von einem kostenlosen Parkplatz führte ein etwa 30 Minuten langer Spaziergang zum Rubjerg Knude Fyr (Leuchtturm). Es ging vorbei an großen Wiesen, auf denen Schafe grasten. Endlich Schafe! So sehr wollte ich in Dänemark noch Schafe sehen! Das letzte Stück gingen wir eine riesige Sanddühne hoch – und dann waren wir am Leuchtturm. Auf der anderen Seite lag das weite Meer vor uns. Ebenfalls kostenlos konnten wir die schöne Aussicht vom Leuchtturm bestaunen. Der Reiseführer erklärt, dass der Leuchtturm zu einer Kuriosität wurde, dadurch, dass sich nach seiner Eröffnung 1900 das Meer langsam immer weiter nähert und er zwischenzeitlich unter dem Sand verschwand. Innerhalb der nächsten 10 Jahre wird er vorraussichtlich ins Meer stürzen. Wir konnten den Sand sogar brennend in unseren Augen spühren, da es wirklich super windig war!
8. Klitmøller im Nationalpark Thy
Strecke: Nach weiteren guten zwei Stunde erreichten wir unseren nächsten Stop im Nationalpark Thy. Erneut fuhren wir ausschließlich über ewig lange Landstraßen, vorbei an großen Feldern und Wäldern und zwischendurch kamen wir durch kleine Dörfchen. Übringens ist in Dänemark die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen 80km/h.
Unterkunft: In Klitmøller haben wir auf einem Campingplatz „Nystrup Camping“ in einer kleinen süßen Hütte gewohnt. Pico konnte direkt daneben auf der Wiese nächtigen ;- ). Die Hütte war wirklich klein, aber total gemütlich. Wir hatten ein Bett, einen Tisch und sogar eine Miniküche. Die Duschen und Toiletten sind sauber. Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, dass es die schönste Unterkunft auf der ganzen Reise war. Die kleine Küche haben wir Abends auch sofort genutzt. Wenige Autominuten entfernt war auch ein kleiner Supermarkt, indem Du alles bekommst, was Du brauchst (hier kannst Du auch Geld wechseln).
Erleben: Klitmøller ist ein Fischerdörfchen, welches auch „Cold Hawaii“ genannt wird. Es ist sooo windig dort und der Wind ist wahnsinnig kalt. Dadurch ist Klitmøller zu einem der beliebtesten Surferzielen in Europa geworden. Wir saßen an der Küste, haben um die Wette geschlottert und dabei Surfer beobachtet. Das war echt schön und lustig – trotz der Kälte!
Außerdem haben wir eine kleine Wanderung durch den Nationalpark Thy gemacht. Und spätestens hierbei haben wir die pure Natur hautnah erlebt. Es war wirlich einfach wunderschön! Und das Wetter hat auch mitgespielt. Bei der Rezeption des Campingplatzes haben wir kostenlose Karten auf Englisch und Dänisch bekommen. Wir haben uns dann für die rote Route 14 von 7km entschieden. Unterwegs hat uns auch die App „Komoot“ weitergeholfen. Die Beschilderung war gut, jedoch hat uns die App beispielsweise noch zu einem schönen Aussichtspunkt geführt. Auf dieser Route läufst Du hauptsächlich durch Nadelwälder und vorbei am Nors Sø – einem See. Überall hat es so herlich nach Bäumen, Wald, einfach nach purer Natur gerochen. Leider konnten wir keine Wildtiere beobachten. Dafür war eine Wegstrecke übersäht von kleine Minifröschen. Wir mussten echt aufpassen, dass wir sie nicht tot trampelten. Insgesamt haben wir für die Strecke zwei Stunden gebraucht. Sicher schafft man das auch schneller. Wir haben zwei kleine Pausen gemacht und immer mal wieder Fotostops. In den Karten findest Du viele weitere Rundwanderwege. Natürlich sind auch ganze Tagestouren oder Wanderungen über mehrere Tage möglich. Der Reiseführer sagt in einem kurzen Abschnitt, dass sich der Nationalpark Thy zwischen Hanstholm und Agger Tange auf einer Länge von 55km entlang der Nordseeküste erstreckt. Er umfasst 244 Quadratkilometer Küste, Dühnen, Seen, Nadelwälder und Moor.
9. Ribe
Strecke: Eine Fahrt von ca. drei Stunden brachte uns von Klitmøller nach Ribe. Hauptsächlich wieder über Landstraßen.
Unterkunft: Die Airbnb Unterkunft liegt nicht direkt in Ribe. Etwas außerhalb in der Nähe vom Nationalpark Vadehavet. Auch diese Unterkunft war super! Die Gastgeber waren total freundlich und konnten auch ein bisschen Deutsch. Sie gaben uns viele Ausflugstipps und Broschüren an die Hand. Hier haben wir in einer Hütte geschlafen (das Bad ist im Haus der Familie), vor der ein kleiner aber feiner Whirlpool steht. Leider war uns am Ende unserer Reise die Nutzung des Pools zu teuer. Bei einem Wiedersehen würden wir den „Hot Pot“ gleich miteinkalkulieren. Auch hier hatte Pico seinen Schlafplatz direkt neben unserer Hütte.
Erleben: Nach höchstens 10 Minuten Anfahrt waren wir in Ribe. Dies ist die älteste Stadt Dänemarks. Ribe hat eine kleine historische Altstadt mit Pflasterstraßen und Fachwerkhäusern, die genau so heute unter Denkmalschutz steht. Zentral im Stadtkern liegt auch die älteste Kirche des Landes, die Dom Kirke. Für 20DKK (2,68€) kannst Du den 52m hohen Kirchturm hochklettern und hast ne‘ tolle Aussicht. Hier oben war es jedoch heftig windig – schon wieder! Es war so windig, dass wir aufpassen mussten, dass wir nicht umfielen. Der Reiseführer verrät, dass früher von hier wohl Sturmflutwarnungen ergingen. Das ist keinenfalls zu bezweifeln! Auf halber Höhe kommst Du an einer Museumsausstellung vorbei. Diese beschäftigt sich mit der Geschichte der Kathedrale. Besonders spannend war es für uns, dass das Baumaterial – Tuffstein – in der Nähe von Köln gebrochen und dann über den Rhein bis nach Dänemark transportiert wurde. Nach dieser stürmischen Begegnung sind wir durch die romantische Altstadt spaziert. Es gibt hier kleine süße Geschäftchen, in denen Du vor allem kleine Geschenke oder Klamotten bekommst. Der Weg führte uns erneut ins Kunstmuseum, bzw. in dessen Garten. Dieser ist kostenfrei begehbar. Das Museum kostet 70DKK (9,38€). Der Garten ist echt schön anzusehen. Hindurch fließt ein Fluss, den man über verschiedene kleine Brücken überqueren kann. In einem Pavillion sind wir selbst kreativ geworden. Hier lagen Papier und Stifte bereit. Wir haben jeweils ein Kunstwerk aus den beiligenden Broschüren abgemalt – das war schön :- ). Außerdem soll sich in Ribe der kostenlose 45 – minütige Nachtwächterrundgang lohnen. Er beginnt um 20 Uhr und zwischen Juni und August auch um 22 Uhr. Wir haben uns allerdings auf Grund unserer Müdigkeit dagegen entschieden.
Für den nächsten Tag haben wir eine Fahrt durch den Nationalpark Vadehavet, also durch das Wattenmeer, bis zu der kleinen Insel Mandø geplant – mit einem Wagen, der von einem Traktor gezogen wird für 40DKK (5,36€). Leider hat uns der starke Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Du siehst, es sprechen viele Gründe dafür, dass wir nocheinmal hierher kommen sollen.
So haben wir uns dann gleich auf den Weg zurück nach Hamburg gemacht. Bevor wir die Landesgrenze passierten und uns in den ersten Stau anstellten, haben wir noch in Dänemark in einem kleinen Dörfchen angehalten, um die Dänischen Kronen wieder in Euros zu verwandeln. Diesmal waren es sogar 15€ Gebühren. Die Münzen können nicht gewechselt werden, somit habe ich mir noch für 25DKK (3,35€) ein runtergesetztes Tuch in einem Modegeschäft gekauft. Dies ist jetzt mein täglicher Begleiter ;- ). Der Abschied von Pico war traurig! Und eine Zugfahrt später (natürlich wider im Flixtrain) waren wir wieder in Düsseldorf.
Es war eine spannende Reise mit vielen unterschiedlichen Eindrücken. Mir persönlich hat „Teil 2“ mit der bezaubernden Natur einfach besser gefallen – wie ich immer wieder betonen kann. Unser beider Lieblingsort auf der ganzen Reise ist definitiv Skagen gewesen. Vielleicht liegt es auch daran, dass es der erste Stop war, bei dem wir viel erlebt, aber trotzdem richtig entspannen konnten. Platz zwei belegt auf jeden Fall Klitmøller im Nationalpark Thy. Was ist eher dein Ding? Großstadt oder pure Natur? Wo bist Du bereits in Dänemark herumgereist?
Liebe Grüße, Ines
Quelle: Lonely Planet. Bain, Carolyn. Bonetto, Cristian. (2015). Dänemark. Lonely Planet Publications Pty.
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Auch Teil 2 ist wieder sehr informativ und total nett geschrieben !
Mich würde auch eher die Natur interessieren. Aber es gibt , wie du ja auch beschrieben hast, auch einiges interessantes in den Städten zu sehen. Wie auch immer: Reisen bildet und ich freue mich schon auf DEINE nächste Reise! ;-))
Dankeschön:)
Ja, Reisen gibt einem einiges mit auf den Weg.
Liebe Grüße, Ines
Der erste Teil hörte sich schon gut an und macht Lust auf Dänemark aber der zweite Teil ist noch besser ?? Toll geschrieben und man merkt wieder, dass Reisen für dich mehr ist als nur „zuhause raus“
Danke Carina! Der zweite Teil ist auch mehr mein Ding, wie man unschwer merkt.;- )
Schoen zusammen gefasst die kleine Rundreise!
In Daenemark ist fuer jeden was dabei, ob Stadt Mensch oder lieber Natur Besucher ! Die meisten Einheimischen sind aufgeschlossen und sehr freundlich. Es gibt mur eine Sache die man als Urlauber viel braucht : Geld 😀
Danke! Genau so ist es. Das hast du auch nochmal schön zusammengefasst. LG Ines