Kopenhagen, Dänemark

Eine Rundreise durch Dänemark – Teil 1

10 Tage, 9 Orte, 1720 km – Großstadt und pure Natur

Dänemark. Eine faszinierende Reise durch ein spannendes nordeuropäisches Land liegt hinter uns. Wir haben die unterschiedlichsten Eindrücke des Landes gewonnen. Dänemark ist vielseitig. Wir haben die Hauptstadt Kopenhagen erlebt und die unspektakuläre kleine Meerjungfrau besucht. Wir waren im Nationalpark Thy wandern zwischen Tannenwäldern, Seen und kleinen Fröschen. Wir haben gradezu gleichzeitig die Nord- und die Ostsee berührt, uns den kalten Wind in „Cold Hawaii“ um die Nase wehen lassen und Surfer beobachtet. Wir sind in die Zeiten der Wikinger zurückgereist, sind auf einen Leuchtturm geklettert und haben die beeindruckenden Kreidefelsen von Møn bewundert.

Aber jetzt mal der Reihe nach: Mit einem preiswerten Flixtrain sind wir günstig von Düsseldorf nach Hamburg gekommen. Wir haben für die Hin- und Rückfahrt für zwei Personen 80€ gezahlt. Dann ging es mit einem Leihwagen weiter. 1720 km – über Møn nach Seeland, weiter über Fünen nach Mitteljütland, dann nach Nordjütland und über Mitteljütland zurück nach Südjütland und schließlich wieder nach Hamburg – immer am Meer entlang.

Treu begleitet hat uns unser Reiseführer Dänemark von Lonely Planet. Dieser beinhaltet 53 detaillierte Karten. Darunter eine große rausnehmbare Kopenhagen Karte. Die Auflage ist von 2015, aber alle Angaben, die für uns relevant waren, sind noch aktuell, z.B. zu Sehenswürdigkeiten, Eintrittspreisen oder Öffnungszeiten. Und außerdem gab es da noch „Pico“, unseren Leihwagen. Wir haben unseren neuen Freund über die App „Drivery“ gebucht. Hier vermieten Privatpersonen ihre Autos und es ist wesentlich günstiger als über die Anbieter, die man halt so kennt. 1.200 Freikilometer und die Versicherung kannst Du je nach Halter nochmal individuell abschließen. Wir haben ca. 280€ bezahlt (11 Tage, 1720km, Versicherung mit Selbstbeteiligung von 250€).

1. Stop: Møns Klint (Zwischenstop)

Mons Klint, Dänemark
Møns Klint, Dänemark

Strecke: Erst einmal ging es mit Pico von Hamburg – Ohlsdorf nach Fehmarn zur Autofähre „MS Schleswig Holstein“ in Puttgarden (ca. 2 Std.). Diese haben wir, wie auch alle Unterkünfte, zuvor im Internet gebucht. Leider etwas kurzfristig, sodass wir 30€ mehr lassen mussten, als wenn wir drei Wochen vor Abfahrt gebucht hätten – 95€. Nach 45 Minuten waren wir in Rødby, in Dänemark. Als erstes fuhren wir die nächste Bank an, um unsere Euros in Dänische Kronen zu verwandeln. Das Internet verriet uns, dass es in Dänemark günstiger sei das Geld zu wechseln. Wir zahlten ca. 75DKK (10€) Gebühren. An dieser Stelle passt es nun auch zu erwähnen, dass Dänemark ein eher teures Reiseziel ist, beispielsweise im Vergleich zu Deutschland. Und so mache ich dich nun auch mit unserem dritten und letzten treuen Reisebegleiter bekannt: Die App „Währungsrechner Easy Currency“. Wir haben sie vor allem am Anfang vor fast jedem Kauf genutzt.

Weiter ging es über leere Autobahnen und schöne Landstraßen – durch kleine Örtchen mit typisch dänischen Häusern, vorbei an Feldern und ab und zu auch am Meer entlang – bis nach Møns Klint (ca. 1 Std.). Das letzte Stück ging durch Wald bis zu einem Parkplatz, auf dem man nur mit Kredit Karte den Parkschein einlösen konnte. Man kann nahezu überall in Dänemark mit Kredit Karte bezahlen und manchmal gibt es auch nur diese eine Option, wie wir vor allem auf Parkplätzen feststellen mussten.

Erleben: Vom Parkplatz kannst Du eine Holztreppe mitten durch einen fast märchenhaften Wald hoch spazieren. Oben angekommen hat man von verschiedenen Plätzen zwischen den Bäumen eine wunderschöne Aussicht über die Kreidefelsen und das türkise Meer. Für einen Augenblick glaubten wir am Mittelmeer und nicht an der Ostsee zu sein.

Ebenso kannst Du auch eine Holtreppe runter zum Strand spazieren. Dies dauert nach Wegbeschilderung ca. 15 Minuten. Wir waren nicht am Strand, da es schon spät wurde und wir noch nach Kopenhagen weiter mussten. Es muss aber unglaublich toll sein vor den Kreidefelsen zu stehen und am Meer ist es sowieso immer schön ;- ).

Dieser Ort, Møns Klint, ist wirklich traumhaft! Ich empfehle einen Tagesausflug hierher, sodass man Zeit hat, sich die Kreidefelsen von oben und von unten anzusehen. Außerdem kann man hier auch super wandern.

Møns Klint, Dänemark   Møns Klint, Dänemark

2. Stop: Kopenhagen

Kopenhagen, Dänemark
Kopenhagen, Dänemark

Strecke: Dann ging es ca. 2 Stunden weiter bis nach Kopenhagen, zur Hauptstadt Dänemarks. Und naja, was soll ich sagen… Hier noch eine kleine, sehr traurige und sogleich lehrreiche Parkplatzgeschichte:

Die Parkplatzsuche gestaltete sich zu einer reinen Kathasrophe! Uns war im Vorhinein schon klar, dass man in einer europäischen Hauptstadt nicht günstig und zentral parken kann, aber als wir dann nach zwei Stunden mit Parkingapp immer noch nichts fanden, waren unsere Nerven doch schon ziemlich am Ende. Vezweifelt entschieden wir uns dann für ein Parkhaus, von dem wir noch ca. 20 Minuten unsere Koffer durch die Stadt bis zu unserem Hostel schleifen mussten. Nach anderthalb Tagen haben wir dann 500 DKK (70€) bezahlt. Der einzige Automat im Parkhaus schien kaputt zu sein (es war ein rotes Schild drauf mit Wörtern, die wir nicht verstanden), unser Geld hat er trotzdem genommen und beim Rausfahren war die Schranke dann oben. Da hätte sich der Aufwand mit Googel Übersetzer tatsächlich gelohnt. So traurig, dass es im Nachhinein schon wieder lustig ist. Im Moment des Geschehen hat es allerdings eher zu aggressiven Ausbrüchen geführt. Und die Moral von der Geschicht, in Hauptstädten parke lieber nicht!

Unterkunft: Wir haben im Bedwood Hostel direkt am Nyhavn übernachtet – zentrale und vor  allem sehr schöne Lage. Das Hostel ist ein Fachwerkhaus im alten Vintage Stil, super schön! Das Einzige wirklich sehr unschöne waren die Toiletten. Super dreckig und der Geruch war auch nicht einladend. Die Duschen hingegen waren voll in Ordnung. Außerdem haben wir hier eine hausgemachte Pizza Magaritta gegessen – es war die beste Pizza auf der ganzen Reise (und wir haben viel Pizza gegessen)!

Erleben: Wir haben für unseren Tag in Kopenhagen drei Sehenswürdigkeiten + Hard  Rock Cafe geplant. Da wir alles zu Fuß erkundeten, kamen wir an weiteren schönen Sehenswürdigkeiten und Plätzen vorbei. Beispielsweise am Königspalast, wo man auf die amtierende Königin von Dänemark, Königin Margrethe II, treffen kann. Besonders spannend und irgendwie auch lustig war es, wie die Wachtposten ihren Schichtwechsel vornahmen.

  • Tivoli: Der Tivoli ist ein Freizeitpark mit Achterbahnen, Karusellen, Bühnen und vielen Fressbuden. Die Atmosphäre hier ist märchenhaft. Verschiedene Länder werden ganz typisch dargestellt. Der Reiseführer sagt hierzu „Der nostalgische Tivoli bezaubert seit 1843 mit traumhaften Fahrgeschäften, blinkenden Buden, Kirmesspielen und Bühnenshows.“ Der Eintritt kostet umgerechnet ca. 15€. Diesmal hatten wir Glück – ein dänisches Pärchen hat uns umsonst mit reingenommen. Für die Fahrbetriebe muss man nochmal extra zahlen. Dies variert auch, je nach Eintrittskarte.
  • Rundetaarn: Der Rundetaarn (der runde Turm) ist eine 34,8m hohe Sternwarte und hat das älteste noch funktionierende Obsevatorium Europas. Von der Turmplattform ganz oben kannst Du über die Dächer von Kopenhagen blicken. Auf dem Weg nach oben kommst Du am Bibliothekssaal vorbei. Hier finden Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Wir durften die Ausstellung „IDEA – The Design Supermarket“ von 18 verschiedenen Designern aus sechs verschiedenen Ländern betrachten. Eine gelungene Persiflage auf die Möbelkultur eines bekannten Möbelhauses. Der Eintritt kostet für alles 25 DKK (ca. 3€).
  • Die kleine Meerjungfrau: Kopenhagen ist bekannt für die kleine Meerjungfrau, darum musste ich sie auch sehen. Allerdings hat der Reiseführer recht, wenn er schreibt, dass es eine völlig unspektakuläre, kleine Statue ist. Also, wenn Du nicht wie ich das „Die – muss – man – gesehen – haben – Gefühl“ hast, dann verpasst Du auch nichts. Allerdings ist der Weg dorhin sehr schön. Sowohl durch das Kastellet, wie auch am Yderhavnen entlang.

Kopenhagen, Dänemark  Kopenhagen, Dänemark

3. Stop: Trelleborg (Zwischenstop)

Trelleborg, Dänemark
Trelleborg, Dänemark

Strecke: Von Kopenhagen fuhren wir ca. eine Stunde bis zur Trelleborg. Sie liegt ca. 7 km westlich von Slagelse, wo man auch übernachten kann. Es ist laut Reiseführer aber eher langweilig dort. Sorø liegt ca. 22 km westlich von der Trelleborg und ist wohl die bessere Wahl für eine Übernachtung.

Erleben: Die Trelleborg ist eine von vier Wikingerburgen in Dänemark und wenn man schon mal in Dänemark ist, muss man natürlich auch ein bisschen Wikingerzeit mitnehmen. Besonders spektakulär ist es hier aber nicht und wenn dich die Geschichte nicht total interessiert, hast du es woanders sicher schöner. Umgeben ist die Burg quasi von nichts außer Natur (und hier verläuft ein Jakobsweg!). Der Eintritt ist kostenfrei. Zuerst führt dich der Weg durch ein Museum. Hier sind Waffen, Alltagsgegenstände, Skelette, Kinderspiele und die Kleidung der Wikinger ausgestellt. Mein persönliches Highlight war es, dass man die Kleidung auch anprobieren durfte. So wurde der Museumsbesuch zum Ende auch noch richtig lustig. Vom Museum ging es über eine große  Wiese vorbei an der Rekonstruktion eines Wikingerhauses bis zur Festung. Diese erreichten wir, indem wir über eine Brücke, hinweg über einen ehemaligen Graben, gingen. Du darfst nicht die Erwartung haben hier tatsächlich vor einer Burg zu stehen. Man kann alles nur noch erahnen und im Museum ist die ehemalige Trelleborg in klein – und draußen auch in etwas größer – von oben nachgestellt.

Trelleborg, Dänemark

4. Stop: Aarhus

Aarhus, Dänemark
Aarhus, Dänemark

Strecke:  Von der Trelleborg waren es ca. weitere zwei Stunden bis Aarhus. Wir haben uns für die Fahrt über die Mautstelle entschieden, statt mit einer weiteren Fähre zu fahren. Dies ist eine von zwei Mautstellen in Dänemark. (Die zweite liegt hinter Kopenhagen und man gelangt von dort über eine Brücke nach Schweden.) Die Kosten betragen für einen PKW 240DKK (30€). Dann ging es über eine Brücke über das Meer. Es war hier sehr windig und ab und zu schwankte Pico uns etwas davon. In Aarhus gibt es relativ zentral gelegen kostenlose Parkplätze, die allerdings auf Grund ihrer Beliebtheit begrenzt sind. Diesmal hatten wir Glück und es ist genau vor uns ein Auto aus der Parklücke gefahren. Du findest die kostenlosen Parkplätze in den Straßen Daugbjergvej und Regenburgsgade.

Unterkunft: Wir haben über Airbnb ein Zimmer in einer Stundenten WG gemietet. Somit lag unsere Unterkunft genau im Stundentenviertel von Aarhus. Diese Lage ist relativ zentral und somit nicht weit von den bekannten Museum und der Altstadt entfernt. Alles war für uns fußläufig zu erreichen.

Erleben: Ähnlich wie bei unserer Stadttour durch Kopenhagen sind wir auch an Aarhus rangegangen. Übrigens ist Aarhus die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Wir haben uns zuvor wieder drei Stops überlegt, die wir auf jeden Fall sehen möchten. Auf den Wegen von A nach B und C ;- ) haben wir weitere Dinge entdeckt. Highlight war eine kostenlose Aussichtsplattform, die Du durch das Einkaufszentrum „Salling“ erreichst, welches in der Innenstadt von Aarhus liegt. Auf dem Roof Top kann man auch einen Kaffee trinken und Snacks genießen mit Blick über die Stadt. Auf einem kleinen Stück ist ein Glasboden eingebaut, sodass man quasi direkt über der Fußgängerzone steht. Nichts für Höhenangst!

  • Kunstmuseum ARoS: Schon von außen ist das ARoS, eines der größten Kunstmuseum Nordeuropas, sehenswert. Eine lange Treppe führt auf den Eingang des roten Gebäudes zu. Auch das Highlight des Museums ist von außen nicht zu übersehen. Denn ganz oben ist das „Your Rainbow Panorama“. Von dort hat man einen 360 Grad Blick in allen Regenbogenfarben über die Stadt. Der Eintritt kostet für alle unter 31 – jährigen 100DKK (14€). Für alle, die älter sind, kostet es 140DKK (20€). Wir haben uns dagegen entschieden, da wir nicht die größten Kunstvernatiker sind. Dafür haben wir uns etwas in dem frei zugänglichen Souvenirshop aufgehalten. Dort gibt es einige coole, auch handgemachte Sachen, z.B. Vasen und Teppiche. Das Museum, so beschriebt es der Reiseführer, ist in Hölle (unten) und in Himmel (oben mit dem Regenbogenblick) eingeteilt. Hierzu passende Kunst. Es gibt auch ein Cafe.
  • Domkirke: Die Domkirke ist die längste Kirche Dänemarks mit fast 100 Metern Länge. Leider konnten wir sie nicht von innen betrachten, da gerade Gottesdienste stattfanden, als wir vor Ort waren.
  • Frederiksbjerg: Dies ist ein modernes und angesagtes Viertel mit Botiquen und Restaurants. So sagt es der Reiseführer und ich schätze, dass wir hier einfach auf den falschen Straßen unterwegs waren. Es hat uns hier nicht besonders gefallen, aber das vegane Restaurant „Mikuna“, indem wir Burger gegessen haben, war wirklich gut!

Insgesamt war Aarhus für uns persönlich eher ein Flop. Das wolkig bis regnerische Wetter und die Anstrengung, die uns noch von Kopenhagen in den Knochen saß, trägt sicher zu diesem Empfinden bei. Hier hätte uns auch eine Übernachtung und eher ein halber Tag gereicht. Für Kunstliebhaber sieht das sicher wieder ganz anders aus.

Aarhus, Dänemark  Aarhus, Dänemark

Teil 1 unserer Dänemark Rundreise war überwiegend von Großstadt geprägt. Im Rückblick bleibt uns vor allem die Hauptstadt Kopenhagen und ihre kleine Schwester Aarhus im Sinn. Zwei ganz verschiedene Städte. Kopenhagen – bunt, laut, weltoffen. Aarhus – grau, kalt, schnell. Dies sind die ersten Stichworte, die uns zu den größten Städten Dänemarks einfallen und, die den Kontrast deutlich machen. Uns persönlich hat im Vergleich Kopenhagen besser gefallen, aber ein erneuter Besuch der Stadt steht nun auch nicht auf unserer Liste.

Liebe Grüße, Ines

 

 

 

Quelle: Lonely Planet. Bain, Carolyn. Bonetto, Cristian. (2015). Dänemark. Lonely Planet Publications Pty.

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2 Gedanken zu „Eine Rundreise durch Dänemark – Teil 1

  1. Sehr schön geschrieben, liebe Ines. Immer den Blick fürs Detail, klasse. Freue mich auf Teil 2 🙂
    Liebe Grüße Kerstin

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